ARTIST INTERVIEW

Von Jason Derulo zu Rapper Jazeek

Aufstrebender Pop Art Künstler Jero kommt nach Düsseldorf

31. August 2025

Künstler Jero mit Jason Derulo Courtesy of the artist

Pop-Art, ob man sie mag oder nicht, verströmt Joie de Vivre, Harmonie, Erfolg und Luxus, aber vor allem Freiheit. Neuester Star in der Pop-Art Kunstszene ist der erst 18 jährige Jero aus Aurich. Seine jüngste Ausstellung ist in Düsseldorf, in der Galerie von Künstlerin Sarah Stock im Sevens.


Bereits mit 15 Jahren hatte er erste Ausstellungen in Kunstgalerien. Jetzt sieht man den jungen Mann, mit dem bürgerlichen Namen Jendrik Roolfs, Seite an Seite mit Musikstars wie Jason Derulo, Rapper Jazeek, Shindy und Hip-Hop Künstler Saliou. Sie wurden vom jungen Maler in PopArt Gemälden verewigt. Das Talent scheint in der Familie zu liegen. Jeros Großonkel war Peter Schubert, ein deutscher Maler, unter anderem berühmt für sein Deckengemälde im Vatican. Die Karriere Schuberts begann als Deckenmaler mit der Ausmalung der Decke in der Großen Orangerie im Schloss Charlottenburg. Später schuf Schubert weltweit über 20 Decken- und Wandgemälde, viele davon Barockhimmel in abstrakter Art.


Wenn man die Gemälde miteinander vergleicht, sieht man durchaus Ähnlichkeiten. Seine Großeltern waren es, die Jero seinen ersten Malkasten schenkten. Mit dem versuchte er sich dann an verschiedenen Malstilen. In seinen ersten abstrakten Gemälden, aber auch den realistischen Portraits, erkennt man Ähnlichkeiten zum Malstil seines berühmten Großonkels. Jetzt allerdings, so der junge Maler, habe er sich zunächst einmal auf Pop-Art festgelegt. Später wolle er gerne in Museen hängen. Bei einem so frühen und erfolgreichen Start, dürfte dem nichts im Wege stehen. Ein Interview.

Courtesy of the artist

"Anfangs war es einfach nur Spaß, aber schnell habe ich verstanden, dass Kunst mein Weg ist, mit der Welt zu kommunizieren - und dass Menschen sich darin wiederfinden."


AM: Wann erkannten Sie, dass Sie sich durch Kunst ausdrücken können?


Jero: Ich habe schon als Kind gemerkt, dass ich mit Farben und Formen etwas ausdrücken kann, was mit Worten oft nicht möglich war. Während andere vielleicht Musik oder Sport als Ventil hatten, war für mich die Leinwand der Ort, an dem ich meine Gedanken und Gefühle sichtbar machen konnte. Anfangs war es einfach nur Spaß, aber schnell habe ich verstanden, dass Kunst mein Weg ist, mit der Welt zu kommunizieren - und dass Menschen sich darin wiederfinden.


Wie erklären Sie sich, dass Sie in so jungen Jahren schon so erfolgreich in der Kunstwelt sind?


Ich glaube, es ist eine Mischung aus Leidenschaft, harter Arbeit und dem Mut, anders zu sein. Was viele an meiner Kunst schätzen, ist, dass jedes Werk wirklich handgemalt und ein exklusives Unikat ist - nichts von der Stange, sondern etwas, das nur einmal existiert. Genau diese Qualität und Echtheit zieht Menschen an, die etwas Besonderes für ihr Zuhause oder ihr Studio suchen. Dazu kommt, dass ich schon sehr jung die Chance hatte, international auszustellen, und dadurch auch außerhalb von Deutschland sichtbar geworden bin. So hat sich nach und nach ergeben, dass ich heute als Deutschlands jüngster internationaler Pop-Art-Künstler wahrgenommen werde - und das motiviert mich jeden Tag, noch weiterzugehen.


"Für mich ist er ein stiller Mentor - auch wenn wir uns nicht oft persönlich austauschen konnten, spüre ich seine Leidenschaft in meiner eigenen Arbeit weiterleben."

Können Sie von Ihrem Großonkel erzählen? Haben Sie sein Werk im Vatikan besucht?


Mein Großonkel, Peter Schubert, war selbst Künstler und malte mit großer Sensibilität und technischer Meisterschaft zahlreiche Wand- und Deckenbilder in Kirchen und öffentlichen Räumen. Er hat dafür auch bedeutende Auszeichnungen erhalten - darunter das Bundesverdienstkreuz am Bande . Besonders beeindruckend ist sein Deckengemälde für die deutsche Botschaft beim Heiligen Stuhl (Vatikan), das zeigt, wie sein Werk bis in sakrale Räume hineinwirkte. Für mich ist er ein stiller Mentor - auch wenn wir uns nicht oft persönlich austauschen konnten, spüre ich seine Leidenschaft in meiner eigenen Arbeit weiterleben. Ich selbst war bisher noch nicht dort, um sein Deckenbild vor Ort zu sehen, aber allein die Vorstellung, dass ein Werk aus meiner Familie an einem so historischen Ort hängt, berührt mich sehr und verbindet mich auf besondere Weise mit meiner künstlerischen Herkunft.


Was würden Sie als Ihren Durchbruch bezeichnen?


Ehrlich gesagt würde ich noch nicht von einem „Durchbruch“ sprechen. Für mich ist der Weg das Ziel - ich möchte mich Schritt für Schritt weiterentwickeln, Fortschritte machen und immer besser werden. Besonders freut mich, dass sich mittlerweile auch Menschen, die selbst weltweit bekannt sind, mit meiner Kunst identifizieren und dass viele meiner Werke heute in privaten Räumen oder Studios von Persönlichkeiten hängen, die ich früher nur aus den Medien kannte. Trotzdem sehe ich das nicht als Endpunkt, sondern eher als Motivation, diesen Weg konsequent weiterzugehen. Mir ist wichtig, dass sich das Ganze organisch und nachhaltig aufbaut. Ich will kein Trend sein, der in ein paar Jahren wieder verschwindet, sondern jemand, dessen Kunst langfristig Bestand hat und auch in Zukunft noch Bedeutung trägt. Genau das treibt mich an.


"Dieser Moment war besonders, weil er gezeigt hat, dass meine Kunst Türen öffnet und echte Begegnungen möglich macht."


Wie kommt es, dass Sie all diese Musikstars kennen, und wie trafen Sie Jason Derulo?


Das hat sich über die Zeit entwickelt, weil Kunst und Musik einfach sehr nah beieinander liegen. Viele Musiker fühlen sich von meinen Bildern angezogen, weil sie die gleiche Energie transportieren, die sie in ihrer Musik leben. So ist mein Netzwerk Stück für Stück gewachsen.

Jason Derulo habe ich über den Veranstalter und seinen Manager kennengelernt, der uns zusammengebracht und auch die Bildübergabe veranlasst hat. Wir haben uns intensiv über meine Kunst unterhalten und er war super interessiert. Als er das Bild bekam, hat er sich total gefreut, und es war eine richtig entspannte, positive Stimmung. Wir haben uns gegenseitig viel Erfolg gewünscht und auch gesagt, dass wir uns irgendwann wiedersehen wollen. Dieser Moment war besonders, weil er gezeigt hat, dass meine Kunst Türen öffnet und echte Begegnungen möglich macht.


Wie würden Sie Ihren künstlerischen Arbeitsprozess beschreiben?


Mein Prozess ist sehr intuitiv. Ich starte selten mit einem starren Plan, sondern lasse die Emotionen und Eindrücke des Moments einfließen. Farben spielen dabei eine zentrale Rolle – sie tragen für mich Energien und Bedeutungen, die dann in Kontrasten und Dynamiken zusammenkommen. Ich kombiniere Pop-Art-Elemente mit Street-Art-Einflüssen, um etwas Modernes, aber gleichzeitig Zeitloses zu schaffen. Oft arbeite ich in Schichten: erst die grobe Basis, dann Details, dann wieder größere Flächen. Dieser Wechsel aus Kontrolle und Spontanität ist das, was meine Werke lebendig macht.

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